Ganz in Nähe der Wiener Innenstadt steht das Palais Schwarzenberg, welches bald vielleicht ein neues Casino für die Bewohner der Österreichischen Hauptstadt werden könnte. Der knapp acht Hektar große Plan und das imposante Palais soll nach dem Masterplan der Familienstiftung Schwarzenberg bald schon wieder in das Alltagsleben durch Kultur und Unterhaltung integriert werden. Dabei ist der Plan abhängig davon, ob das Finanzministerium jeweils dem Schweizer Stadtcasino Baden oder dem deutschen Glücksspielkonzern Gauselmann die Lizenz gibt, um vor Ort eine Spielbank einzurichten. Das Casino soll “Grand Casino Wien” hießen; auch der Park wäre dann für die Öffentlichkeit begehbar.
Lizenzen für den Casinobetrieb sind in Österreich rar. Die Bewerbungsrunde für drei weitere Lizenzen zu den bereits bestehenden zwölf lief bereits 2013 ab, und allesamt liegen in den Händen der Casino Austria AG.
Wenn die Vergabe glatt läuft, könne schon ein halbes Jahr später mit dem Spiel begonnen werden, so sagt der Chef der Baden AG, Detlef Brose. Mehr als 50 Millionen Euro sollen in den Palais Schwarzenberg investiert werden.
Das seit 2006 leer stehende Haus wäre damit für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Casino-Hotel Kombination bringt dem Staat Geld und verwertet einen hochwertigen, baroken Gebäudekomplex auf die bestmögliche Art.
Sollte die Lizenz nicht vergeben werden, so wird das ganze Gelände wahrscheinlich zu einem privaten Luxusgelände für Oligarchen und Millionäre. Die Bewohner der Stadt hätten keine Chance darauf, sich das Kulturgutgelände anzuschauen.
Denn das barocke Palais ist nicht einfach in Stand zu halten. Damit sich die Investitionen lohnen, müssen auch entsprechend hochwertige Angebote das nötige Geld einspielen.
Zudem eignet sich das barocke Palais mit dem Prunksaal als Schmuckstück perfekt für ein Casinoprojekt. Die Zahl der Besucher wäre beschränkt, was gut für die Technik und das Klima wäre.
Für die Gemälde an den Wänden ist diese Konsistenz und Auslastung besser zu verwalten als eine unberechenbare Fluktuation an Gästen.
Alles an dem Gelände könnte verwertet werden. Öffentliche Tennisklubs, Restaurants, Bier-Stöckl: das alles gehört in den Plan dazu.
Zu dem Casino darf natürlich auch das Hotel nicht fehlen. Ein Boutique-Hotel im zeitgenössischen Stil stellt sich die Familienstiftung vor.
So gesehen ist die Casino-Idee bisher die beste, die dem Palais passieren konnte. Denn eine gänzliche Privatisierung würde die Liegenschaft der öffentlichen Hand de facto entreissen.
