Die Debatte darüber, ob Online Casinos den stationären Casinos den Rang ablaufen und ihnen mehr schaden als nutzen, dauert immer noch an. Während viele denken, dass Online Casinos den stationären die Besucher „stehlen“, sieht ein Casino-Chef das ganz anders. Er denkt, dass Online Casinos die Live-Casinos nicht kannibalisieren.
Bei der „2014 iGaming North America“ Konferenz in Las Vegas lehnte sich Tobin Prioir, CEO von Ultimate Gaming, einem Ableger der Station Casinos, weit aus dem Fenster.
Er sagte vor 200 Zuhörern: „Wir versuchen definitiv nicht, stationäre Casinos zu zerstören. (...) Das wäre verrückt. Wir sehen unser Geschäftsmodell im stationären und im Online Casino.“
Die Debatte um Online Glücksspiel hat sich in den USA verstärkt, vor allem dank des Vorstoßes von Casino-Chef und Milliardär Sheldon Adelson, die Verbreitung von Online Casinos zu bekämpfen.
Sein Kreuzzug gegen das Online Glücksspiel lässt auch die Diskussion wieder an die Oberfläche treten, ob die Besucherzahlen der stationären Casinos sinken, wenn das Online Glücksspiel legalisiert würde.
Die überwiegende Mehrheit ist sich einig, dass sich Online Casinos und stationäre Casinos wunderbar ergänzen können.
So können zum Beispiel Besucher eines Casinos in einem Online Pokerraum für geringe Einsätze spielen, das ist in stationären Casinos oft nicht möglich.
Das ist nur ein Beispiel für die möglichen Synergie-Effekte. Gerade der Poker-Boom zeigte es ganz deutlich: Beide Teile profitierten von der wachsenden Beliebtheit des Spiels – sowohl online als auch offline.
Das Online Glücksspiel steckt in den USA noch in den Kinderschuhen. Derzeit sind es nur drei Bundesstaaten, die die ersten Erfahrungen darin machen.
Es ist noch lange nicht abzusehen, ob es nun schädlich für die Live Casinos ist oder nicht. Doch vielleicht werden die Zahlen eines Tage sein Ende unter die Debatte setzen, die derzeit das ganze Land aufheizt.
Belgien hat was gegen Online Casinos
In Belgien fürchtet man sich offenbar ebenfalls vor den wirtschaftlichen Schäden, die Online Casinos angeblich für ein Land bedeuten könnten.
Die Belgische Glücksspiel-Kommission will nun verschärft Spieler, die sich im Internet herum treiben, unter die Lupe nehmen.
Man will dem illegalen Glücksspiel auf die Schliche kommen, um die landeseigene Glücksspiel-Industrie wieder zu konsolidieren. Werden Spieler auf illegalen Seiten erwischt, drohen ihnen bis zu 3 Jahre Gefängnis.
Auch in Deutschland fühlen sich viel vom Glücksspiel im Internet und von Online Casinos bedroht.
Die Monopolisten wollen ihr Monopol nicht aus der Hand geben, sie fürchten offenbar, dass sich die Spieler auf die Seite ausländischer Investoren schlagen könnten.
Damit gingen den deutschen Anbietern von Glücksspielen, den staatlichen Spielbanken, Einnahmen verloren.
Völlig außer Acht gelassen wird dabei aber offenbar, dass auch die Online Casinos Einnahmen in die Staatskassen spülen würden.
Und dass eine Legalisierung des Glücksspiels im Internet eine Kontrolle viel besser zulassen würde.