Im Australischen Queensland plant man derzeit ein Großprojekt: Ein acht Milliarden Dollar teures Weltklasse-Resort mit Casino soll errichtet werden. Doch Umweltschützer sehen eines der weltweit wichtigsten Natur-Güter in Gefahr: Das Great Barrier Reef. Der Komplex könnte das empfindliche Öko-System erheblich stören.
Den Entwicklern des Projekts zufolge gehe von dem Projekt mit dem schönen Namen „Aquis Casino“ keine Gefahr für das riesige Riff aus.
Die Auswirkungen des Bauprojekts auf Natur und die Umwelt seien unwesentlich. Die Gemeinde Yorkeys Knob, nördlich der Stadt Cairns, ist zwiegespalten. Die einen unterstützen das neue Casino, die anderen lehnen es ab.
Auch Umweltschützer haben sich gegen das Resort ausgesprochen sie befürchten, dass der riesige Komplex das empfindliche Überschwemmungsgebiet stören könnte.
Die Gefahr von Überschwemmungen würden steigen. Das Resort könnte auch zu Umweltverschmutzung führen, die eine Gefahr für das weltweit größte Korallenriff, das Great Barrier Reef, wäre.
Das Riff besteht aus mehr als 2.900 Riffen und 900 Inseln und ist ein Welt-Natur-Erbe, das es zu schützen gilt. Das empfindliche Ökosystem ist besonders anfällig für Verschmutzungen.
Einer Studie zufolge hat das Riff seit 1985 bereits mehr als die Hälfte seiner Korallen aufgrund des Klimawandels und der Korallen-Bleiche verloren.
Das 8 Milliarden Projekt
Bewohner der Stadt und Naturschützer gleichermaßen sind besorgt über die schiere Größe des Projekts. Aquis soll Australiens einziges, integriertes Weltklasse-Resort werden.
Wenn es mit der Planung dafür weiter geht, soll der 340 Hektar große Komplex zwei Casinos bekommen, acht Hotel-Türme mit Platz für bis zu 12.000 Gäste, einen Golfplatz mit 18 Löchern, Tennisplätze und einen riesigen künstlichen See, der über eine mehr langes Rohr vom Meer gespeist werden soll.
Die Bauherren wollen möglichst bald die erforderlichen Genehmigungen einholen, aber Experten vermuten, dass das nicht ganz so einfach sein wird.
„Es gibt einen Grund, warum in diesem Gebiet noch nichts gebaut wurde“, so Jon Nott, Professor an der James Cook Universität.
„Das geplante Projekt befindet sich im Barron River Delta, das regelmäßig überflutet wird. Es ist außerdem Sturmfluten ausgesetzt, wenn tropische Stürme über das Meer fegen.“
Das Unternehmen, das hinter dem Mega-Casino-Projekt steht, wirbt dafür als „menschen-gemachtes Weltwunder“. Die Bewohner des Ortes hoffen, dass dieses „Wunder“ nicht zu Lasten der Natur gehen wird.
Tiere stoppen Bauvorhaben
Wie wichtig der Umweltschutz bei großen Bauvorhaben ist, zeigen auch in Deutschland viele Großprojekte. Bei der Planung werden zu schützende Tiere oder Regionen oft nicht beachtet – bis die Tier- und Umweltschützer zu Recht Alarm schlagen. Drei Beispiele:
- Beim Großbahnhof Stuttgart 21 war es unter anderem der Juchtenkäfer, der zum Protagonisten im Kampf um das Projekt wurde.
- Beim Bau der Dresdner Waldschlösschenbrücke mussten die Bauherren erst an der „Hufeisennase“ vorbei, einer Fledermausart.
- Und der Kamm-Molch stoppte den Ausbau der Autobahn A49 von Kassel Richtung Gießen.
Weitere „Blockade-Tiere“, die in Deutschland Bauvorhaben zumindest verzögert haben, finden Sie hier.