Während der Fußball-Weltmeisterschaft haben Sportwetten Hochkonjunktur. Abgegeben können Sportwetten eigentlich überall: Im Internet, bei Buchmachern, im Freundeskreis. Doch sportliche Großereignisse wie die Fußball-WM ziehen auch Schwarze Schafe magisch an. In Macao wurde kürzlich ein illegaler Sportwetten-Ring gesprengt, der zur WM Wetten in Höhe von 645 Millionen Dollar angenommen haben soll.
Vom Kuchen der Sportwetten will zur Fußball-WM offenbar jeder ein Stückchen ab haben, auch das kriminelle Millieu. In Macao, der weltweit führenden Glücksspielmetropole, ist das nicht anders.
Die Polizei in der chinesischen Enklave hat nun ein Sportwetten-Syndikat aufgebrochen, das aus einem Hotel heraus operiert und Sportwetten in Höhe von 645 Millionen Dollar angenommen haben soll.
22 bei Razzia verhaftet
Drei Räume des Hotels hätte das Syndikat genutzt, dort wurden die Wetten koordiniert und via Telefon und über das Internet angenommen. Beim Polizeieinsatz wurden 22 Personen aus China, Malaysia und Hong Kong verhaftet. Zwei der Festgenommenen sollen die Anführer des illegalen Sportwetten-Ring sein, so die Macao Judicary Police.
Bei der Razzia konnte die Polizei etwa 248.000 Dollar an Bargeld sowie Wettscheine, 17 Computer und mehr als 10 Handys sicherstellen, die der Gruppe gehörten.
In mindestens einem Fall, so die Ermittler, wurden Wetten in Höhe von etwa 5 Millionen Dollar von nur einem Spieler angenommen.
Noch ein Ring im selben Hotel
So einen großen illegalen Sportwetten-Ring in einem Hotel auffliegen zu lassen, ist für die Polizei ein Glücksfall. Aber offenbar hatten die Beamten an diesem Tag eine Glückssträhne, denn im selben Hotel konnte die Polizei nur wenige Stunden später einen weiteren illegalen Sportwetten-Ring zerschlagen.
Vier Männer wurden festgenommen. Der wesentlich kleinere Ring soll an einem normalen Tag Fußball-WM-Wetten in Höhe von knapp 650.000 Dollar angenommen haben.
Nicht nur in Macao kämpfen die Behörden gegen illegale Sportwetten – in ganz Asien sind sie zum Problem geworden, vor allem während sportlicher Großereignisse.
Mehr als die Hälfte aller illegalen Sportwetten sollen aus Asien kommen, so das Ergebnis einer Studie der Pariser Sorbonne-Universität.