Das D'Alembert Wettsystem
Ein Wettsystem mit negativer Progression, bei dem man beim Verlust mehr und im Gewinnfall weniger einsetzt.
Sind wir mal ehrlich: Beim Glücksspiel geht es für die Meisten darum zu gewinnen. Klar, das Ganze macht auch Spaß und ist ein schöner Zeitvertreib, aber so richtig unterhaltsam wird es doch erst, wenn das Spiel auch Gewinne abwirft. Deshalb denkt eigentlich jeder Spieler über kurz oder lang darüber nach, wie er sein Spiel zum besten Ergebnis hin optimieren kann. Aus diesen Überlegungen heraus entstanden verschiedene Wettsysteme. In unserer 14-teiligen Reihe stellen wir jeden Monat ein anderes Wettsystem vor. Heute: D'Alembert.
In diesem Monat geht es um das D'Alembert Wettsystem, das auch „Progression D'Alembert“ oder „Pyramiden Spielsystem“ genannt wird. Benannt wurde es nach Jean-Baptiste le Rond D'Alembert, einem der bedeutendsten Mathematiker und Physikers des 18. Jahrhunderts. Nicht nur mit der Mathematik hatte er es, er wirkte auch als Philosoph in Zeiten der Aufklärung.
Die nach D'Alembert benannte Strategie ist eine Verlustprogression und basiert auf dem Gesetz des Ausgleichs (Equilibre). Das Gesetz sagt, dass ein Spieler über einen langen Zeitraum nach einem erfolgten Verlust eine sehr hohe Chance auf einen unmittelbar folgenden Gewinn hat. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Das heißt, nach einem Gewinn folgt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Verlust.
Unglücklicherweise macht die Kurzweiligkeit von Casino Spielen die meisten mathematischen Prinzipien, die auf der langen Dauer (oder Unendlichkeit) von Dingen beruhen, zunichte. So auch das Gesetz des Ausgleichs. Nichtsdestotrotz verwenden viele Spieler das D'Alembert Spielsystem für Roulette, Baccarat und Black Jack.
Wie wird das D'Alembert System gespielt?
D'Alembert ist ein Wettsystem mit negativer Progression.
Man wettet eine Einheit höher bei Verlust oder eine Einheit niedriger im Gewinnfall.
Beim System der Progression D'Alembert ist recht einfach anzuwenden. Gesetzt wird mit diesem System nur auf einfache Chancen, beim Roulette wären das Rot/Schwarz, Gerade/Ungerade oder 1-18/19-36. Nach jedem Verlust erhöht der Spieler seinen Einsatz um eine Einheit. Umgekehrt reduziert der Spieler seinen Einsatz um eine Einheit nach jedem Gewinn.
Schauen wir uns das System an einem konkreten Beispiel an: Wenn der Spieler mit €10 anfängt (€10 = eine Einheit) und verliert, muss er das nächste Mal €20 setzen. Wenn er dann wieder verliert, muss er beim nächsten Mal €30 setzen usw. Wenn er aber beim €30 Einsatz gewinnt, reduziert er den nächsten Einsatz um eine Einheit auf €20.
Anders als bei anderen Wettsystemen gibt es bei der Progression D'Alembert keine Zyklen, die den Spieler wieder zurück auf den anfänglichen €10 Einsatz bringen. Jede Wette ist entweder eine Einheit höher oder niedriger als die davor, je nachdem ob ein Spiel gewonnen oder verloren wurde.
Die folgende Tabelle zeigt anhand eines konstruierten Beispiels, wie die Progression D'Alembert funktioniert | |||
Runde | Einsatz | Ergebnis | Gewinn (Netto) |
1 | €10 | Verlust | - €10 |
2 | €20 | Verlust | - €30 |
3 | €30 | Verlust | - €60 |
4 | €40 | Verlust | - €100 |
5 | €50 | Gewinn | - €50 |
6 | €40 | Gewinn | - €10 |
7 | €30 | Verlust | - €40 |
8 | €40 | Gewinn | €0 |
9 | €30 | Gewinn | €30 |
Vorteile des D'Alembert Systems
Die Vorteile der Progression D'Alembert liegen auf der Hand: Es ist leicht zu merken und anzuwenden. Man versteht die Regel schnell und kann sie in jedem Spiel sofort umsetzen. Wer allerdings mit einer Reihe von Verlusten konfrontiert wird, merkt schnell, dass die Einsätze in die Höhe schießen. Das macht das System durchaus riskant, wenngleich weniger riskant als das beliebte Martingale System (dort wird der Einsatz nach jedem Verlust verdoppelt).
Im Vergleich zum Martingale System, das ja auf einem ähnlichen Prinzip beruht (allerdings werden hier die Einsätze nach jedem Verlust verdoppelt), ist das D'Alembert weniger riskant. Denn es verwendet eine flachere Progression als das Martingale System. Das heißt, dass die Einsätze langsamer ansteigen und so die Chance besteht, die Verluste wieder auszugleichen, bevor die Tischlimits oder das eigene Budget dem Wettsystem Grenzen setzen.
Nachteile des D'Alembert System
Zwar steigen bei der flachen Progression beim D'Alembert System die Einsätze nicht so rasant an, wie beispielsweise beim Martingale System, doch oft reicht nicht ein einziger Gewinn, um die Verluste wieder auszugleichen. Es mag mathematisch zwar richtig sein, dass auf lange Sicht Verluste wieder ausgeglichen werden können, doch beim Spiel im echten Leben kommt manchmal anders. Und dann ist da ja – zumindest beim Roulette – auch noch die Null bzw. die Doppel-Null: Der Hausvorteil der Bank. Und den kann auch das D'Alembert System nicht schlagen. Die Chancen stehen also auch mit diesem System für den Spieler immer einen Hauch schlechter.
Das D'Alembert bei Black Jack und Spielautomaten
Am häufigsten wird das D'Alembert System zwar beim Roulette gespielt, aber auch beim Black Jack und beim Spiel an Online Slots und Spielautomaten kann man sich diese Strategie zunutze machen.
Will man beim Black Jack das D'Alembert System anwenden, funktioniert es genau wie beim Roulette: Nach jedem Verlust erhöht der Spieler seinen Einsatz um eine Einheit. Umgekehrt reduziert der Spieler seinen Einsatz um eine Einheit nach jedem Gewinn.
Und ganz genau so einfach lässt sich das D'Alembert System auch bei Online Slots anwenden: Nach jedem Verlust Einsatz um eine Einheit erhöhen, nach jedem Gewinn um eine Einheit verringern.
Variante: Umgekehrtes D'Alembert System
Manchmal kommt auch ein Contra-D'Alembert System zum Einsatz, das die Strategie umkehrt. Das heißt, nach einem Gewinn wird der Einsatz erhöht und nach einem Verlust verringert. Es ist also eine Gewinnprogression. Der Vorteil gegenüber der ursprünglichen D'Alembert-Variante: Es muss noch weniger Kapital eingesetzt werden, denn wer über einen längeren Zeitraum Verluste erleidet, muss nicht immer noch mehr Geld in das Spiel investieren und diese damit versuchen, auszugleichen.
Das Contra D'Alembert System ist also nicht ganz so risikoreich wie das Standard D'Alembert System. Aber auch dieses Wettsystem ist keine Garantie für sichere oder langfristige Gewinne im Casino. Vor allem ist es bei diesem System ratsam, sich zu überlegen, wie lange man sie im Spiel nutzen möchte. Es gibt Spieler, die sich – wie beim Martingale System – z. B. 4 oder 5 Gewinne vorgeben, nach denen sie ihren Einsatz nicht mehr erhöhen, sondern wieder beim ursprünglichen Einsatz beginnen und die Progression von vorn durchlaufen.
Fazit
Das D'Alembert System wird in Online Casinos und Spielbanken gern genutzt, vor allem von Spielern mit eher vorsichtigerem Naturell. Es ist ein System, an dem man sich auch als Einsteiger gut orientieren kann, auf lange Sicht ist aber auch das D'Alembert System nicht dazu da, mit riesigen Gewinnen das Casino zu verlassen. Es schadet sicher nichts, sich das System einmal anzuschauen, wer ein noch geringeres Risiko fahren will und dabei immer sein Budget im Blick hat, sollte das Contra D'Alembert System ausprobieren. Wie bei allen Wettsystemen gilt auch beim D'Alembert und beim Contra D'Alembert: Der Vorteil liegt nach wie vor bei der Bank – wäre es andes, würde das System ganz schnell verboten werden.
Vorteile
- leicht anzuwenden
- kurzfristiger Erfolg möglich
Nachteile
- auf Dauer nicht effektiv
- Tisch- und Wettlimits beeinflussen das System