Die Studie wurde von der Professional Players Federation in Auftrag gegeben, die die Dachorganisation für viele professionellen Sportler in Großbritannien bildet.
Insgesamt 350 Fußball- und Kricket-Spieler wurden für die Studie befragt mit erstaunlichem Ergebnis: Spielsucht könnte sich unter Profi-Sportlern zu einer echten Epidemie auswachsen, wenn sich die Zahlen der Umfrage hochrechnen lassen.
Und diese zeigte deutlich: 6,1 Prozent aller Spieler zeigten problematisches Spielverhalten, weitere 12 Prozent spielten gerne „auf Risiko“. Damit ist die Veranlagung zu ungesundem Spielverhalten unter Sportlern auffällig höher als unter Jugendlichen im Allgemeinen.
Wenn die Zahlen wirklich repräsentativ für alle Spieler in Großbritannien sind, könnten auf der Insel etwa 200 Fußballer und Kricket-Profis ernsthafte Probleme mit dem Zocken haben, 440 würden in die Risikogruppe gehören.
Liegt es in ihrer Natur?
„Die Umfrage zeigt, dass es unter professionellen Sportlern eine signifikant höhere Zahl an Glücksspiel-Problemen gibt als im Rest der Bevölkerung“, so die Leiterin der Studie, Heather Wardle. „Die Frage warum das so ist, ist hoch interessant. Liegt es an der Wettkultur? Oder liegt es an der Persönlichkeit der Sportler? Oder ist es eine Kombination beider Faktoren?“
Sich mit diesen Fragen zu beschäftigen ist für den Profi-Sport gar nicht so abwegig, denn es könnte sein, dass Spieler mit problematischem Spielverhalten eher an Spielmanipulationen beteiligt sind.
Um dem entgegenzuwirken hat die English Football Association in der Saison 2014/2015 professionellen Spielern das Wetten verboten – und das nicht nur bei den eigenen Spielen, sondern bei allen Spielen weltweit. Ein hartes Vorgehen, doch so will man einen Schlag gegen manipulierte Spiele schaffen.
„Sportler sind eine klare Risikogruppe für problematisches Spielverhalten“, erklärt Brendon Batson, Sprecher der Professional Players' Federation. „Wir müssen alle zusammen arbeiten, um gegen problematisches Spielverhalten vorzugehen.
Manipulierte Spiele ein Problem
Robert Hoyzer
Gerade bei großen Sportereignissen im Fußball und in anderen Sportarten sind manipulierte Spiele zu Gunsten der „Wett-Mafia“ ein echtes Problem.
Auch der deutsche „Schiedsrichter des Jahres 2014“, Robert Hoyzer hatte für die Wett-Mafia mehrere Spiele verschoben oder sie zu verschieben versucht, außerdem gab er absichtliche Fehlentscheidungen bei Pokal- und Zweitligaspielen zu.
Hoyzer wurde daraufhin wegen Beihilfe zum Betrug zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt.
Mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) einigte er sich außergerichtlich auf Schadensersatz in Höhe von 750.000 Euro, zahlen musste er letztlich allerdings nur 126.000 Euro.
Von der Wett-Mafia hatte er für die Manipulationen 67.000 Euro erhalten. Das hat sich für Hoyzer am Ende offenbar nicht gelohnt.
Weitere Infos zum diesem Thema auf der Wikipedia-Seite.
Lohnen sich die Betrügereien?
Bleiben sie unentdeckt lohnen sich die Manipulationen im Fußball sicher, nicht umsonst ist es ein Geschäftszweig, der boomt. Mit manipulierten Sportwetten kann die Wett-Mafia Millionen einnehmen. Gerade bei sportlichen Großereignissen wie der Fußball Weltmeisterschaft, lassen sich Milliarden scheffeln. Und auch die war in diesem Jahr gefährdet.
In dem Jahr als Deutschland so glorreich zum Weltmeister wurde. Bei solchen Ereignissen würde auf der ganzen Welt so viel Geld gesetzt, dass es gar nicht auffalle, wenn bei einigen Spielen noch ein paar Millionen mehr gemacht werden.
Die großen Sportverbände erwarten sogar schon, dass einige Spiele gefährdet sind. Das war auch bei der WM 2014 so. Doch beweisen lies sich bisher nichts, es gab aber wohl „Annäherungen [der Wettmafia] an Spieler und Schiedsrichter“, so Ralf Mutschke, leitender Direktor beim Bundeskriminalamt und seit 2012 Sicherheitsdirektor bei der Fifa gegenüber dem Focus.
Trotz des Wissens und aller Aufklärung: Gegen Manipulationen scheinen die Sportverbände aber offenbar machtlos zu sein. In der Partie Schottland gegen Nigeria beispielsweise, ein Testspiel, das in London ausgetragen wurde, warf Nigerias Torwart Austin Djide den Ball absichtlich ins eigene Tor. Tags zuvor noch machten Gerüchte dir Runde, dass das Spiel manipuliert werden sollte.
Eigentor von Nigerias Torwart Austin Ejide
Manipulationen Gefahr für „Zuhause-Zocker“
Doch zurück zu den Profi-Sportlern, die offenbar zu problematischem Spielverhalten neigen und deshalb anfälliger dafür scheinen, sich von der Wett-Mafia um den Finger wickeln zu lassen und zu helfen, Spiele zu manipulieren.
Das Gefährliche daran: Die Menschen, die Zuhause am Computer im Internet ihre Sportwetten abschließen sind am Ende die Gelackmeierten. Sie können sich vor manipulierten Spielen nicht schützen und setzen am Ende vielleicht auf den falschen, der ohne Manipulation der richtige gewesen sein könnte.
0 Kommentare