Schweizer hoffen auf legales Pokern

28 February 2012 | By:

poker game

In der Schweiz hat man es als Pokerspieler nicht leicht: entweder fährt man zum Zocken ins Ausland, begibt sich in eines der Schweizer Casinos und bezahlt einen mindestens dreistelligen Einsatz oder sucht sich einen Pokertisch im Hinterzimmer zwielichtiger Gaststätten. Der Grund dafür: Pokern um Geld ist in der Schweiz seit zwei Jahren nur in lizenzierten Spielcasinos erlaubt.

Im Mai 2010 entscheid das Schweizer Bundesgericht, dass Poker als Glücksspiel und nicht als Geschicklichkeitsspiel einzustufen sei. Die zu dem Zeitpunkt überall gut laufenden Pokerclubs mussten ihre Pforten schließen und die Pokerspieler mussten für eine Partie Poker viel Geld für Einsätze in den Casinos bezahlen. Low Roller hatten, außer der Fahrt ins Ausland, keine Ausweichmöglichkeiten. Jetzt könnten sich die Zeiten für die Pokerspieler in der Schweiz wieder ändern.

 

Spiele mit kleinem Einsatz legalisieren

Wie die Schweizer Zeitung „Der Bund“ berichtet, hat eine Rechtskommission des Nationalrats kürzlich verlangt, Pokerturnier „mit kleinem Einsatz und Gewinn“ auch außerhalb von Casinos zu erlauben. Ende Februar soll darüber diskutiert werden. Ein Vorschlag, der in eine ähnliche Richtung ging, allerdings eine Änderung der Regelungen auf Bundesebene erfordert hätte, wurde im Herbst vergangenen Jahres abgelehnt. Eine Reglung auf niedrigerer Ebene könnte vielleicht Erfolg haben.

Pokerspielen außerhalb der Casinos wieder in die Legalität zu verhelfen, ist in der Schweiz nicht nur der Wunsch Einzelner. Über alle Parteien hinweg finden sich Befürworter für diese Idee. Es wäre besser Einfluss auf das Spiel zu haben als es die Pokerspieler in die Illegalität zu drängen. Selbst Schweizer Suchtexperten befürworten eine Legalisierung von Poker. Ihr Argument: Spieler, die ins Internet abwandern oder bei illegalen Treffen spielen würden, könnte man nur schwer kontrollieren. Das erhöhe die Suchtgefahr.

 

Klare Regeln für Pokerturniere

Statt den Spielern die Möglichkeiten zu nehmen, sollten lieber klare Regeln für die Pokerturniere aufgestellt werden, so Jean-Félix Svary, Generalsekretär der Westschweizer Suchtfachstelle Grea. Er ist außerdem an einer Arbeitsgruppe beteiligt, die einen Gesetzentwurf für Geldspiele entwickelt.

Den stärksten Gegenwind erhalten die Befürworter der Legalisierung von Pokerspielen außerhalb von den Casinos natürlich von den Casinos selbst – sie fürchten um ihre Einnahmen. Man könne den lizenzierten Casinos eines ihrer Spiele „wegnehmen“, beklagte sich Marc Friedrich, Geschäftsführer des Schweizer Casino-Verbandes. Er fürchtet außerdem eine Ungleichbehandlung, weil lizenziete Casinos hohe Auflagen zu erfüllen haben, andere Veranstalter aber nicht. Wie es in der Schweiz mit dem Poker weiter gehen wird, bleibt abzuwarten. Noch müssen sich die Spieler gedulden.

 

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