Das Leben als Croupier
In den Blogbeiträgen Croupier - Traumberuf Teil 1 und Croupier- Traumberuf – Teil 2 habe ich euch schon ausführlich die unterschiedlichen Aspekte - Anforderungen, Ausbildungsmöglichkeiten usw. für diesen glamourösen Beruf beschrieben. Heute gehe ich ins Detail, und zeige wie der Arbeitstag und die Aufstiegsmöglichkeiten eines Croupiers konkret aussehen.
Die Ausbildung zum Croupier wird von den Spielbanken direkt angeboten und ist kostenlos. In Österreich und der Schweiz bestehen neben den Casinos allerdings bereits Fachschulen, in denen der Beruf als Croupier auch unabhängig von einem spezifischen Casino gelehrt wird.
Über einen Zeitraum von drei Monaten vermitteln interne Coachs an 4- 5 Abenden (dies ist von Casino zu Casino unterschiedlich) die Grundkenntnisse eines Croupier Alltages. Trainiert wird an den diversen Originaltischen mit nicht bedruckten Jetons. Innerhalb der Ausbildung müssen die Bewerber zwei Prüfungen bestehen, eine theoretische (ungefähr zur Hälfte des Kursus) und eine praktische am Ende des Lehrgangs. Nach der Regel „Take the best- Leave the Rest“ werden nach einem höchst anspruchsvollen Auswahlverfahren, die Talentiertesten der Kurse von dem Casino übernommen.
Grundsätzlich beginnt jeder seine Croupier Karriere als Blackjack-Dealer. Ganz vereinzelt kann es auch mal geschehen, dass ein Neuling als Poker-Dealer eingesetzt wird. Aber niemals gewinnt ein Novize seine ersten praktischen Erfahrungen als Roulette- Croupier. Wer das behauptet redet Nonsense.
Der erste Arbeitstag unter Kampfbedingungen stellt eine nervliche Höchstbelastung dar. Besonders diejenigen, die es nicht gewöhnt sind alltäglich eine Fliege zu tragen, fühlen sich durch diese enge Halsfessel noch mehr um ihre Luft beraubt.
Normalerweise arbeiten die Croupiers in einer 45-15 Taktung. Was heißt, dass ihnen nach 45 Minuten am Tisch jeweils eine 15 minütige Pause gewährt wird.
Diese Regenerationsphasen sind auch dringend nötig. Die Anforderungen an die Konzentrationsfähigkeit gestalten sich als immens belastend. Dazu wird man permanent beobachtet und kein noch so minimaler Fehler bleibt unbemerkt. (Von falsch berechneten Gewinnen möchte ich gar nicht sprechen)
Innerhalb der Hierarchie eines Casinos bestehen die unterschiedlichsten Tätigkeiten und vielfältige Aufstiegschancen: Aushilfe, Croupier, Tischchef, stellvertretender Saalchef, Saalchef, technischer Leiter, Direktor …
Gleich ob am Blackjack oder Pokertisch, der offizielle Status den jeder Anfänger besitzt, ist der einer Aushilfe. In der Regel währt diese Zeitraum über 2 Jahre. Im Anschluss wird dann entschieden ob man einen Vertag als Festangestellter enthält. Wem dieser entscheidende Schritt erfolgreich gelingt, wird nun durch weitere Schulungen auf seinen Einsatz als Croupier beim Baccara, und Roulette intensiv vorbereitet. Sein Einsatz und die weiteren Aufstiegsmöglichkeiten an den einzelnen Tischen sind dann nur noch von seiner persönlichen Performance abhängig. Je besser er in seiner täglichen Präsentation überzeugt (ein besonderer Wert wird hierbei auf seine Sensibilität im Umgang mit den Spielern, Gelassenheit, Selbstvertrauen, Autorität gelegt) desto größer ist sein Potential für einen beruflichen Aufstieg. Dennoch müsst ihr berücksichtigen, dass zwischen dem Eintritt als Aushilfe und der Beförderung zu einem Saalchef gut und gerne 25 bis 30 Jahre vergehen können. Lasst euch dadurch aber nicht abschrecken. Es kann gelingen, denn jeder Saalchef hat als Croupier begonnen.
Das Gehalt der Croupiers wurde früher ausschließlich aus den Trinkgeldern bezahlt. Alle Trinkgelder werden in dem sogenannten Tronc gesammelt, am Monatsende nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel berechnet und an die Mitarbeiter im Casino ausgezahlt. Dadurch, dass insgesamt die Casinobesucher geiziger geworden sind, reichen diese Trinkgelder heute nicht mehr aus um alle Angestellten im Casino zu bezahlen, und das Casino muss aus eigenen Quellen die Gehälter aufstocken. Ein Umstand der zu Umstrukturierungen in den Spielbanken führt. Unter anderem verschwinden immer mehr die luxuriösen, personalaufwendigen Französischen Roulettetische und werden durch Amerikanische Roulettetisch ersetzt.