Die Tierschutzorganisation Animal Aid übt scharfe Kritik an der Britsh Horseracing Authority (BHA), die für die Pferderennen in Großbritannien zuständig ist. Die Tierschützer konfrontierten die BHA mit der Zahl der Todesfälle auf britischen Rennbahnen seit 2007.
Animal Aid führt seit 2007 eine „Death Watch“-Liste und zeichnete seit 2007 die enorme Zahl von 1.000 Todesfällen auf britischen Rennbahnen auf. Der letzte Todesfall war der des Pferdes „Hired Hand“, das nach einer Verletzung auf der Rennbahn in Clywd getötet wurde.
Die BHA bestätigt die Todesfälle. Die Zahl der toten Tiere auf den Rennbahnen sei sogar noch höher. Seit 2007 sollen noch weitere 162 Pferde auf den Rennbahnen oder nach einem Rennen gestorben sein.
Insgesamt wären das 1.162 tote Tiere seit 2007 im Rennpferdesport. Die meisten der zusätzlichen Todesfälle verzeichnet die Rennbahn bei Cheltenham, dort starben 47 Pferde. Gefolgt von Sedgefield und Market Rasen (44, 40 Tiere) und Newton Abbot (32) und Aintree (31).
Sterbehilfe auf dem Vormarsch
Besonders besorgt ist Animal Aid über die wachsende Zahl der Vorfälle der „gewählten Sterbehilfe“. Dabei verlangen Trainer und Besitzer der Tiere die Tötung auf dem Rennplatz.
Dene Stansall, Sprecher bei Animal Aid sagt dazu: „Wenn Pferde sterben müssen, damit jemand eine gute Wette machen kann, sollten sich die Wetter auch über eine grundlegende Wahrheit im Klaren sein. Und die lautet: Wetten auf Pferde bedeutet, dass Pferde leiden und sterben müssen.“
Jetzt hofft man bei Animal Aid, dass die BHA ihre Politik ändern und einen vollständigen Bericht über die Todesfälle auf britischen Rennbahnen abliefern wird. Einschließlich der Verletzung und Erkrankung von Tieren, die zu Sterbehilfe geführt haben.
„Angesichts des besonderen Stellenwerts, den Pferde in der Britischen Kultur einnehmen, liegt eine landesweite Diskussion darüber im Interesse der Allgemeinheit“, schrieb Animal Aid in einem Antrag an David Heath, Minister für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten in Großbritannien.
„Wir fordern Sie auf, unverzüglich Schritte einzuleiten, um sicherzustellen, dass alle einschlägigen Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“
BHA verteidigt Pferderennsport
Die British Horseracing Authority widerspricht den Behauptungen der Tierschützer, räumt aber ein, dass der Pferderennsport ein Risiko berge.
Dennoch sei der britische Pferderennsport ein ehrlicher Sport und man spreche offen über die Risiken, die er trage.
„Wir sind sehr stolz auf die Tierschutzstandards, die im Sport benötigt werden, denn darin sind wir weltweit führend. Wir haben nichts zu verbergen“, so ein Sprecher der Behörde.
Auch seien die Fälle der „gewählten Sterbehilfe“ überschaubar. Diese letzte Lösung wurde auch nur dann angewandt, wenn es zum Wohle für das Tier war, das andernfalls nur hätte leiden müssen.