Sie müssen sich ein bisschen wie im Film gefühlt haben, als sie das Casino Duisburg um knapp 200.000 Euro prellten. Doch der Traum vom einfach verdienten Geld war für fünf Mitarbeiter des Casinos schnell ausgeträumt. Jetzt müssen sich die mutmaßlichen Betrüger und inzwischen ehemaligen Mitarbeiter vor Gericht verantworten.
Wegen Verdacht auf Betrug in Tateinheit mit Untreue müssen sich fünf ehemalige Mitarbeiter und auch zwei Gäste des Casino Duisburg nun vor Gericht den Fragen der Anklage stellen.
Zwischen März und September 2010 sollen die fünf knappe 200.000 Euro ergaunert haben. Mitbekommen hat das Casino vom Betrug lange nichts, erst zwei anonyme Briefe sollen den Stein ins Rollen gebracht haben, berichtet RP Online.
Der Verdacht konnte schnell bestätigt werden. Es war nicht nur Glück im Spiel bei den Gewinnen der mutmaßlichen Mittäter. Offenbar hatten die fünf ein System entwickelt, das den vermeintlich harmlosen Gästen zu den Gewinnen verhalf.
Dabei machten die Croupiers auch nicht davor halt, den beiden Lockvögeln vor den Augen anderer Gäste Gewinne zuzuteilen. Ihren Anteil sollen die drei Croupiers dann später kassiert haben.
Spieler waren ein 45-jähriger Mann aus Leverkusen und ein 60 Jahre alter Mann aus den Niederlanden. Ihr Trick: Sie meldeten so genannte „Spätannoncen“.
Diese sind nur in absoluten Ausnahmefällen zulässig. Eigentlich geht nach dem „Nichts geht mehr“ tatsächlich nichts mehr. In diesem Fall konnten die Spieler durch die Spätannoncen aber noch einen Einsatz machen.
Der beteiligte Croupier legte den Einsatz dann aber nicht auf das genannte Feld. Er wartete so lange, bis die Kugel gefallen war und schon den Einsatz dann blitzschnell auf das richtige Feld.
Ganz im Stil großer Magier lenkte der Croupier andere Spieler – und damit mögliche Zeugen – durch vielerlei aufwändige Aktionen vom Geschehen ab.
Der in dieser Form durchgeführte Betrug war nur möglich, weil auch die Tischaufsicht, in das System eingeweiht war. Bisher schweigen die Angeklagten beharrlich zu den Vorwürfen.
Nur einer der ehemaligen Mitarbeiter hat bisher eine Teilschuld eingeräumt. Im Laufe des Prozesses sollen auch die Bilder der Überwachungskamera gezeigt werden, die den Betrug beweisen können sollen.