Sind Videospiele gut oder schlecht für unsere Jugend? Die Meinungen darüber gehen selbst unter Experten auseinander. Die einen erkennen die guten Seiten, die anderen sehen die potentiellen Gefahren. Nun hat die Universität Oxford eine neue Studie zum Thema Videospiele und deren Auswirkungen auf die Jugend heraus gebracht – mit dem Ergebnis: Ein bisschen Zocken ist gar nicht so schlecht.
Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Spieler sozialer und besser ausgebildet sind als Nicht-Spieler. Andere haben festgestellt, dass Spieler mit Videospielen ihre visuell-räumlichen Fähigkeiten und ihr Gedächtnis trainieren können. Andere Studien beweisen, dass gewalttätige Videospiele nicht Schuld an der steigenden Aggression unter Jugentlichen.
Die Forscher der Universität Oxford kommen zu dem Ergebnis, dass kleine Videospiel-Einheiten angepasstere Jugendliche hervor bringen.
Wer gar nicht spielt oder mehrere Stunden täglich hat schlechtere Karten. In der Zeitschrift Pediatrics wurde die Studie veröffentlicht. Die Wissenschaftler haben für ihre Arbeit fast 5.000 junge Menschen im Alter von 10 bis 15 Jahren rekrutiert, die Hälfte männlich, die andere Hälfte weiblich. Um sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen von Videospielen untersuchen zu können, mussten die Probanden eine Reihe von Fragen beantworten.
Zunächst mussten sie messen, wie viel Zeit sie täglich mit Videospielen verbringen, im Anschluss wurden ihnen verschiedene Fragen über das Leben gestellt, zum Beispiel wie sie damit zufrieden sind und wie gut sie mit Gleichaltrigen auskommen.
Macht weniger spielen zufriedener?
Die Forscher haben so herausgefunden, dass Jugendliche, die mehr als die Hälfte ihrer täglichen Freizeit Videospiele spielen weniger gut an das Leben angepasst sind. Grund dafür könnte sein, dass sie das Videospielen von anderen, das Leben bereichernde Aktivitäten, abhält.
Die Teilnehmer, die weniger als eine Stunde täglich mit Videospielen verbrachten, zeigten sich eher zufrieden mit ihrem Leben und zeigten auch ein stärkeres prosoziales Verhalten.
Doch die „Spielen, aber in Maßen“-Regel konnten die Forscher mit ihrer Untersuchung nicht aufstellen. Das Ergebnis der Forscher:
Ein bis drei Stunden Videospiele am Tag haben weder positive noch negative Auswirkungen auf die Jugendlichen.
Auch die positiven Effekte bei denjenigen, die weniger als eine Stunde spielten waren gering, genauso wie die negativen bei denjenigen Probanden, die mehr als drei Stunden täglich spielten.
Bei der Entwicklung auffälligen Verhalten spielt also noch weit mehr eine Rolle als nur die Videospiele, so zum Beispiel die familiäre Situation, in der die Jugendlichen stecken und auch die Beziehungen in der Schule.
Eine Studie also mit einem variablen Ergebnis: Die Wissenschaftler können nicht beweisen, dass Videospiele positive oder negative Auswirkungen haben. Es ist möglich, dass andere Faktoren, die ebenfalls zu den beobachteten Ergebnissen hätten führen können, nicht berücksichtigt wurden. Dennoch werden die Forscher weiter an der Frage arbeiten wie sich Videospiele auf die Entwicklung von Jugendlichen auswirkt.