Online Spiele haben in vielen Kreisen keinen guten Ruf: Sie seien reine Zeitverschwendung, kosten den Spieler einen Haufen Geld, ohne dass am Ende etwas dabei heraus kommt, und sie treiben den Spieler im schlimmsten Fall an den Rand der Isolation. Soweit die eine Seite. Forscher des McGill College im kanadischen Montreal haben jetzt aber noch eine ganz andere Seite des Online Glücksspiels entdeckt.
Klar können Glücksspiele den Geldbeutel der Spieler belasten, aber sie können auch eine deutliche Auswirkung auf die Gesundheit der Spieler haben. Wer spielt, spielt damit gegen die allgegenwärtige Anspannung und den Stress an. Internet-Spiele haben einen den Wissenschaftlern zufolge eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden der Menschen.
Die Untersuchungen der Forscher zeigten: nach dem Spielen im Internet, auch nach dem Setzen in einem Online Casinos waren die Testpersonen viel weniger angespannt. Der Kortisolspiegel (Kortisol ist eine körpereigene chemische Substanz, die Anspannung und Stress anzeigt) der Testpersonen sank nach dem Spielen im Durchschnitt um 17 Prozent.
Auch andere bereits durchgeführte Studien in diesem Gebiet kamen zu einem ähnlichen Ergebnis. Forscher am Eastern Carolina College, die über sechs Monate lief und an der 134 Probanden teilnahmen, kam zu dem Ergebnis, dass Internet-Spiele in der Lage sind, den Gemütszustand der Spieler zu verbessern und Stress abzubauen.
Forscher des Oxford College gehen sogar so weit, zu sagen, dass Spielen für Menschen mit Posttraumatischer Belastungsstörung hilfreich sein könnte.
Für die Forscher ist der Fall klar, es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Spielen im Internet und dem Abbau von Stress und Angst. Ein Ergebnis, das in der Verhaltensforschung und in der Therapie vieler Stressgeplagter von Bedeutung sein könnte.
Vielleicht sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern doch erlauben, in der Mittagspause oder auch nach einem anstrengenden Meeting eine Runde zu spielen – und sei es nur eine Partie Solitäre.
Der positive Effekt auf das Wohlbefinden der Menschen könnte sich am Ende auch auf die Leistung am Arbeitsplatz auswirken.