Nicht nur Casinospieler treffen sich regelmäßig im Prager King’s Casino. Auch die Weltelite im Scrabble feierte dort am Wochenende ein Stelldichein.
Grund dafür, dass neben Roulette, Blackjack, Poker und Pai Gow auch Bridge, Backgammon, Risiko und eben Scrabble gespielt wurde, war das Mind Sports Festival, das in der Hauptstadt Tschechiens stattfand.
Das Festival tingelt zurzeit durch ganz Europa. Schon im Februar treffen die Kontrahenten in Wien wieder aufeinander.
Der Stopp in Prag wurde in gemeinsamer Arbeit mit dem Prager Pokerfestival organisiert, bei dem mit der EPT, WPT und GSOP gleich drei verschiedene Turnierserien nacheinander internationale Turniere ausrichten.
Scrabble ist ja bekanntlich kein typisches Casinospiel, aber die Fähigkeiten der besten Spieler sind beeindruckend.
Dabei geht es beim Scrabble im Vergleich zu Poker um relativ kleine Summen. Drei Tage lang spielten die Scrabbelisten im 1:1 gegeneinander, bis das Turnier vorbei war, und das für eine Siegprämie von „nur“ €3000.
Unangefochtener Sieger wurde erwartungsgemäß Nigel Richards aus Neuseeland. Der Seriensieger mit dem Rauschebart gewann von seinen 24 Partien nicht weniger als 22!
Der Zweitplatzierte Alastair Richards (nicht verwandt oder verschwägert) lag mit 17:7 Siegen schon deutlich zurück.
Eine Weltpremiere fand im Rahmen des Scrabble-Turniers ebenfalls statt: Ein vollelektronischer Scrabble-Tisch, der die Position der Steine angibt und daraus die mit jedem Wort erspielten Punkte berechnet, soll das doch etwas veraltete Spiel in das 21. Jhdt. heben.
Allerdings hatten die Veranstalter mit einer Reihe von technischen Problemen zu kämpfen, und es dauerte einige Stunden länger als geplant, bis der Tisch ordnungsgemäß funktionierte.
Da Scrabble nicht nur große Anforderungen an den Wortschatz der Spieler stellt, sondern auch strategische, um das Board taktisch klug zu besetzen, waren einige Teilnehmer nach dem Turnier auch erfolgreich an den Blackjack-Tischen aktiv, wo die Strategie ja ein entscheidendes Element für erfolgreiches Spiel ist.
Falls Sie also an Ihren strategischen Fähigkeiten noch arbeiten müssen: Es wäre wahrscheinlich keine schlechte Idee, noch einmal das alte verstaubte Scrabble aus dem Schrank zu holen und ein bisschen zu üben.
Schauen Sie mal nach, wahrscheinlich liegt die charakteristische grüne Schachtel noch ganz hinten im Spieleschrank.
Deutsche Spieler waren bei dem Turnier übrigens nicht am Start, aber einen Sonderpreis gewann die Tschechin Ewa Kandowka, die in dem auf Englisch gespielten Turnier an den 40. und letzten Platz gesetzt war, dann aber die Hälfte ihrer Partien gewann und 26. wurde.