In dem Casino in Bad Ems hatte ich eindeutig versagt, aber ich schwor mir, dass es bei diesem einmaligen Degenerieren meiner Psyche bleiben sollte. Ausgehöhlt, niedergerungen musste ich nicht zuerst weiter mein System verbessern, sondern mich vor allem auf die Stabilisierung meiner Psyche konzentrieren. Dieses führte zu der Ausarbeitung der euch in früheren Blogbeiträgen schon vorgestellten Trainingsanleitungen, die euch bei der Regeneration sowie den permanenten Belastungen, denen ihr durch euer hochkonzentriertes Spiel und den damit verbundenen Versuchungen ausgesetzt seid, unterstützen.
Dazu beschäftigte ich mich noch einmal mit dem Roulettekessel. Grundlage jeder Erweiterung und Entwicklung ist die Bereitschaft zuzuhören. Es kann immer sein, dass unter den vielen, dein Gehirn quälend langweilenden Ansammlungen von Nichtigkeiten und sich an ihren eigenen substanzlosen Ausdünstungen aufblähenden Blasen von Wortblähungen, diese eine Belebung befindet, die dir nutzt und eine Verbesserung ermöglicht.
In vielen Casinos hörte ich ihre Überlegungen und sah wie sie ihr Glück versuchten, die sogenannten Kesselgucker. Sie sind davon überzeugt, dass sich in manchen Kesseln Unregelmäßigkeiten verbergen, die statistische Häufungen von Sektoren begünstigen. Theoretisch erschien das umsetzbar und obwohl ich es nicht glaubte, wollte ich mich wenigstens mit dieser Möglichkeit einmal auseinandersetzen.
Wie werden Roulettekessel eigentlich hergestellt und welche Normen bestehen für sie?
Bis auf den hundertstel Millimeter genau werden die Innereien des Kessels zusammengefügt. Speichenteil, Zahlenrad, vor allem aber der sogenannte Security-Ring, in dem die Kugel am Ende liegen bleibt, werden aus Bronze erstellt. Ansonsten wird nichts in dem Kessel geschraubt, sondern alles aus einem Stück gearbeitet und solange mit der Drehbank geschliffen, bis auch die kleinsten Unebenheiten ausgeglichen sind.
Das Resultat ist erstaunlich. Keine Ritzen, keine Dellen und keine Spalten sind zu entdecken. Alles fügt und schmiegt sich, bis hin zum minimalsten Detail, perfekt aneinander.
Die Entwicklung des Roulettekessels ist allerdings keineswegs zu Ende. Denn bis auf die Verteilung der Zahlen begründet sich ihre Zusammensetzung nur aus der Tradition ihrer glamourösen Historie. Nirgendwo wird normiert aus welchem Material, in welcher Kombination, der Kessel herzustellen ist. Da bleibt noch viel Spielraum, um die Kessel in ihrem Aufbau der Moderne anzupassen. Und die Kessel verändern sich nach wie vor, nicht nur in ihrer Präzision. Auch die Kugeln selbst sind kaum noch aus Elfenbein, welches sich mit der Zeit abnutzen könnte. Heute werden fast alle Kugeln aus beinahe unzerstörbaren Kunststoffen hergestellt. Das klingt zwar für die Ohren der Spieler unspektakulärer und weniger voluminös, wenn es über das polierte Mahagony rollt, aber die geringe Möglichkeit, dass die Kugel durch eine gewachsene Unebenheit das Spiel beeinflusst, ist nicht mehr gegeben. Sicher ist sicher. Stück für Stück wurden so in den letzten Jahren auch die kleinsten Unsicherheiten aus den Kesseln eliminiert.
In dem Maße, in dem die Kessel an Akkuratesse gewannen, reduzierte sich natürlich die Möglichkeit, aus bestehenden Ungleichheiten eine Strategie für einen Gewinn im Casino abzuleiten. Deshalb, Kesselgucken ist eine sinnlose Zeitverschwendung die nur zu Geldverlusten führt. Das schließt jedoch nicht aus, dass es auch heute immer noch Spieler gibt, die geheim und verschwörerisch, hohe Summen für ihre todsicheren Tipps, was die Unregelmäßigkeit von bestimmten Kesseln betrifft, verlangen. Geht niemals darauf ein, das ist nur Geldabzocke. Überhaupt, zahlt niemals für ein Roulette-System. Nur diese, die Fähigkeiten und Motivationen des Croupiers berücksichtigende Roulette-Strategie, solltet ihr berücksichtigen.
Kesselgucken ist nutzlos, trotzdem half mir diese Auseinandersetzung für meine zukünftigen Aufenthalte in den Casinos. Die Präzision der Kessel unterstützt die Croupiers bei ihrer Technik die Kugel zu beherrschen. Wichtig ist die Materialkombination, aus dem der Kessel besteht. Auf reinem Mahagony gelingen den Croupiers ihre Beeinflussungen am Besten. Kunststoff, Marmor, Stein, aus denen der äußerste Ring, in dem die Kugel aufgesetzt wird, häufig auch besteht, verringern ihr Gespür für den Lauf der Kugel. Achtet also immer darauf, wie der Roulettekessel zusammengesetzt ist.
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